Zum Gebäude selbst:
Der Andachtsraum hier ist exakt von Osten nach Westen ausgerichtet.
Der Kapellenraum hat die Dimensionen 5,20 m in der Länge, 5,20 m in der Breite und 5,20 m in der Höhe, also für jede Woche im Jahr 10 cm.
Das weit auskragende Dach hat eine Gesamtlänge von 10,40 m, also zwei Mal 5,20 m.
Auch andere Bauteile wie z. B. der Türgriff in Kreuzform geht auf eine Massteilung von „52“ zurück.
Der kleine quadratische Innenraum mit der halbrunden Apsis aus Lärchenholz ist meist geschlossen mit Belichtung über die Zwischenräume unter der Außenwand und unter dem Dach sowie über das Fenster nach Westen.
Die nach Osten ausgerichtete Apsis ist zweigeteilt und kann geöffnet werden. Somit kann zum Beispiel den Pilgern aus Wiesbaden-Kostheim bei der einmal im Jahr stattfindenden Pilgerwanderung im September mit ca. 150 Personen die Teilnahme an einem Gottesdienst ermöglicht werden.
Der Andachtsraum war in Holzbauweise geplant und detailliert, wurde dann auf Wunsch der Bauherrin in Massivbauweise ausgeführt.
Schon in den Vorplanungen zum Andachtsraum wurde darauf Wert gelegt, sichtbar zu machen, dass das kleine Bauwerk ein nicht alltägliches Objekt ist:
Die eigentlichen Wände beginnen über dem meist offenen Sockel, die Dachkonstruktion ohne sichtbare Holzbalken ruht auf nur sechs Metallpfosten leicht über der Wand. Mit den abgesetzten Bauteilen Wand und Dach oben und unten wird der Raum gut durchlüftet, Feuchteschäden in meist ganztägig geschlossenen Kirchenräumen sollen vermieden werden. In der Dämmerung sowie im Dunkeln „strahlt“ auf einfache, ruhige Art der Andachtsraum mit der Beleuchtung unter den abgehobenen Außenwänden und unter dem abgehobenen Dach.
Für den Charakter des „Andachtsraums“ wesentlich sind außer den Grundformen.
Quadratischer Baukörper mit hoher Tür,
Halbrunde Apsis,
Auskragendes einfaches Satteldach fast ohne Stützen,
Das Fenster in Kreuzform mit buntem Glas eines Glaskünstlers.
Viele Aspekte am Gebäude wurden in langen Gesprächen und Abstimmungen zwischen Auftraggeberin und Architekt erarbeitet.
Frau Margarethe Schiela und Ihre Schwester sind glücklich, dass trotz der zahlreichen Vorgaben der Gesetzgeber
zum Bauen im Außenbereich in vielen Gesprächen mit den beteiligten Behörden ein lang gehegter Kindheitswunsch verwirklicht werden durfte.
Dafür zum Schluss der aufrichtige Dank von der Familie Schiela.
(Text: Helmut Mohr, Architektenbüro)